BY ERIC FARRIES SCHMUCKGALERIE

DER FISCH

 

Bronzene Figurenfibeln erfreuten sich in römischer Zeit großer Beliebtheit. Als Vorläufer der Emailtierfibeln wird die Fischfibel zeitlich dem Ende des 1. Jh.n.Chr. zugeordnet. Charakteristisch für diesen sehr flachen Gewandnadeltypus sind dezente Punzverzierungen auf der verzinnten Oberfläche. Sie entstehen durch gerade Striche, halbmondförmige Schuppen und Kreisaugen. Die Augen sind hier mit rotem Email hinterlegt, was das Exemplar aus der römischen Villa von Erfweiler-Ehlingen in flavische Zeit (69-96 n.Chr.) verweist. Die Modelle, die neben Fischen auch Vögel erkennen lassen, überzeugen durch ihre naturalistische Darstellung. Nicht nur dem  dargestellten Tier, auch dem Schmuckstück selbst dürfte symbolische Bedeutung zugekommen sein. Manche Fischarten stellen allein aufgrund ihrer facettenreich changierenden Farben einen Blickfang dar, den darzustellen möglicherweise auch ausschlaggebend für die Wahl des Motives war. Weitreichender  ist die Symbolik des Fisches im religiösen Kontext. Aus Furcht vor Verfolgung gaben sich die Christen schon in römischer Zeit durch das geheime Zeichen des Fisches untereinander zu erkennen. Aus den Buchstaben des griechischen Wortes ICHTYS - IESOUS CHRISTOS THEOU YIOS SOTER - ergibt sich das Bekenntnis zu Jesus Christus, Gottes Sohn.